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Deutschland | Projekt Pinot

Wein und künstliche Intelligenz

Das Staatsweingut mit Johannitergut in Mußbach wurde am Dienstag, den 23. April 2024 zum James Bond Schauplatz. Unter dem Motto „Die Weinwelt ist nicht genug: Wine meets AI“ wurden Entwicklungen rund um das Forschungsprojekt Pinot präsentiert und diskutiert.

von Weincampus Neustadt erschienen am 23.05.2024
Auf dem Podium diskutierten (v. l.): Prof. Dr. Dominik Durner, Janina Huber, Ronald Böck, Maike Delp, Karl Rummel, Alisa Türck und Sebastian Wille. © Dennis Debiase
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Wein und künstliche Intelligenz – lassen sich diese zwei scheinbaren Gegensätze vereinen? Janina Huber, Moderatorin und royale Weinexpertin, meint: „Ja, die Weinbranche wird von KI profitieren und sie muss sich dem sich wandelnden Zeitgeist des Weinkonsums stellen.“ Im Vortrag skizzierte Janina Huber eine Situation im Jahre 2044, in der Weinverkauf ohne KI unmöglich ist.

Alisa Türck, Topmanagementberaterin und Digitalisierungsexpertin aus Hamburg, stellt fest: „Die KI hat sich schon unbemerkt in unserem Alltag geschlichen. Wenn wir zukünftig Teil der Entwicklungen sein wollen, gilt es sich zu positionieren.“ Im Vortrag zeigte Alisa Türck, dass der Digitalisierungstrend nicht aufzuhalten ist.

Mehr Experimente mit neuen Technologien

Musikalische und visuelle Untermalung, selbstverständlich durch die KI kreiert, stimmte die rund 90 Gäste auf den Abend ein – einige waren sogar etwas geschüttelt, aber keineswegs gerührt. Das Kelterhaus wurde zum Casino Royale – vom Winzer bis zum Konsumenten, von den Traditionalisten bis zu den Visionären. Dominik Durner, mit der Lizenz zum Forschen, wagte über den Tellerrand hinauszuschauen und moderierte die durchaus kontroverse Veranstaltung provokativ.

Maike Delp vom Weingut Keiper-Delp aus Dittelsheim-Heßloch plädierte für mehr Experimente mit neuen Technologien, sie spürt den Pioniergeist und setzt sich in der Landjugend für den „Technologiewandel mit Augenmaß“ ein. Karl Rummel vom Bioweingut Rummel in Landau-Nussdorf gab zu bedenken: „Wenn wir Wein-Fachkräfte abschaffen, um an ihrer Stelle nur noch IT-Spezialisten benötigen, hört bei mir das Verständnis und die Zustimmung für den Wandel auf.“ Die Diskussion mit zahlreichen Vertretern aus der Wein- und der IT-Branche war unterm Strich mehr von Neugier als von Ablehnung geprägt.

Ganz im James-Bond Stil wurde ein Film über das Projekt Pinot uraufgeführt: Ein Quantum H2S, abrufbar auf dem YouTube-Kanal des Weincampus Neustadt. Darin werden die Möglichkeiten und Anwendung der KI in der Weinbereitung verdeutlicht. Pinot-Prototypen, der Weinaromen riechen und mittels KI beschreiben können, lösten beim Publikum ein Aha-Erlebnis aus. Und dennoch, bei aller Neugier geht es für Weingüter am Ende darum, wirtschaftlich arbeiten zu können, der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, fehlende Fachkräfte zu kompensieren und konkurrenzfähig zu bleiben. Gemeinsam forschen wir weiter, frei nach dem Motto: Das Morgen stirbt nie!

Das Projekt Pinot

Das Projekt Pinot wird von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) gefördert. Pinot steht für „Projekt für künstliche Intelligenz in der Önologie“. Der Weincampus Neustadt erforscht und entwickelt gemeinsam mit dem Fraunhofer IIS, dem Umwelt-Campus Birkenfeld, Genie Enterprise und Wille Engineering ein Gerät, das mithilfe von speziellen Sensoren und KI die Weinaromen erkennen und in menschliche Sprache übersetzen kann. Die digitale Nase soll im Weinkeller, im Weinhandel und in der Gastronomie als objektive Unterstützung für Fragen rund um die Qualität und Authentizität von Wein dienen.

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