
Investitionen in die Zukunft
Am Schloss Wackerbarth werden zum Erhalt der Landschaft historische Trockenmauern im Wackerbarthberg aufwendig saniert. Außerdem wurde die Umstrukturierung der dortigen DDR-Direktzuganlagen erfolgreich abgeschlossen.
von Sächsisches Staatsweingut GmbH erschienen am 09.08.2024Der Wackerbarthberg zählt zu den markantesten und bekanntesten Weinbergen Sachsens. Zu seinen Füßen ließ sich August Christoph Graf von Wackerbarth vor fast 300 Jahren einen Alterssitz errichten. Heute zählt sein barockes Kleinod mit terrassiertem Hausweinberg zu den beliebtesten Ausflugszielen in Dresden Elbland und zu den weintouristischen Höhepunkten der Region: Mehr als 220.000 Gäste aus nah und fern besuchen Schloss Wackerbarth und den Wackerbarthberg jedes Jahr. Die Genussexperten von VINUM nahmen Europas erstes Erlebnisweingut sogar in die Liste der „einzigartigsten Weingüter der Welt“ auf.
Erhalt der Sächsischen Weinkulturlandschaft
Das Sächsische Staatsweingut hat sich der Sicherung und Förderung und damit dem Erhalt der Weinkulturlandschaft im Elbtal mit ihren landschaftsprägenden Steil- und Terrassenlagen verpflichtet: Mit der Neugründung der Sächsisches Staatweingut GmbH im Jahr 1999 übernahm Schloss Wackerbarth im Auftrag des Freistaates Sachsen rund 25.000 Quadratmeter sanierungsbedürftige Weinbergsmauern – vor allem im Wackerbarthberg und im Goldenen Wagen. Die bis zu 400 Jahre alten, denkmalgeschützten Trockenmauern sind hier extremen Witterungseinflüssen wie Frost, Starkregen oder großer Hitze ausgesetzt. Die Folgen der natürlichen Verwitterung reichen von leichten Schäden bis hin zu kompletten Mauereinbrüchen. Eine umfassende kartografische Schadensanalyse vor etwa zehn Jahren ergab, dass rund 80 Prozent der Trockenmauern von Schloss Wackerbarth kurz- bis mittelfristig dringend sanierungsbedürftig sind.
Seit 2002 hat das Sächsische Staatsweingut bereits mehr als 3,1 Millionen Euro in den Erhalt und die Erneuerung von fast 6000 m² Weinbergsmauern investiert. Die Sanierung eines Quadratmeters kostet heute rund 800 Euro. Fachleute schätzen das Gesamtinvestitionsvolumen für die vollständige Sanierung aller freistaatlichen Steillagen und Terrassenweinberge von Schloss Wackerbarth daher auf über 15 Millionen Euro. Eine große Aufgabe, deren Bewältigung noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird.
Investitionen in den Erhalt der sächsischen Steillagen und Terrassenweinberge sichern nicht nur die Lebensgrundlage der heimischen Winzer und den Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen. Sie fördern auch die wirtschaftliche Entwicklung und die touristische Attraktivität der gesamten Region: Als weicher Standortfaktor haben sie eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Ansiedlung von Unternehmen und damit für die Schaffung neuer Arbeitsplätze, für die Gewinnung von Fachkräften sowie für tausende Besucher und Gäste jedes Jahr.
Ein ganzheitliches Sanierungskonzept
Um die Weinkulturlandschaft im Goldenen Wagen und Wackerbarthberg auch für nachfolgende Generationen zu sichern, entwickelte Schloss Wackerbarth in den zurückliegenden zehn Jahren ein umfassendes und ganzheitliches Konzept zur systematischen und strukturierten Sanierung dieser beiden Spitzenlagen. Berücksichtigung finden dabei weinbauliche, wirtschaftliche und sicherheitstechnische Gesichtspunkte. Aber auch der Arbeitsschutz, Denkmalschutz sowie ökologische Aspekte. Das neue Konzept umfasst nicht nur die Stütz- und Trennmauern, sondern auch die für die Sicherheit der Winzer und Gäste wichtigen Wege und Treppenanlagen im Weinberg.
Nachdem Schloss Wackerbarth in den vergangenen Jahren mit diesem neuen Konzept vorrangig Trockenmauern am Goldenen Wagen wieder instand setzen ließ, geht es in diesem Jahr im Wackerbarthberg weiter: Bis Ende des Jahres saniert eine Fachfirma hier umwelt- und denkmalgerecht auf zwei Terrassen rund 360 Quadratmeter Trockenmauern. Die Gesamtkosten der aktuellen Sanierungsarbeiten belaufen sich auf rund 330 Tausend Euro und erfolgen im Auftrag sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen.
Umstrukturierung der DDR-Direktzuganlagen erfolgreich abgeschlossen
Neben den laufenden Arbeiten im Wackerbarthberg schließt das Sächsische Staatsweingut in diesem Jahr auch die Umstrukturierung und Modernisierung der unwirtschaftlichen Rebflächen und Direktzuganlagen aus DDR-Zeiten ab. Seit 2002 stellten die Radebeuler Winzer dabei schrittweise mehr als 60 Hektar Rebfläche in Diesbar-Seußlitz, Laubach, Weinböhla und Radebeul auf eine moderne, naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung sowie auf marktfähige Rebsorten um. Die Kosten beliefen sich bisher auf über 1,5 Millionen Euro. Mit der Neupflanzung von 4000 jungen Chardonnay-Reben auf einer Fläche von einem Hektar in Radebeul, sind seit diesem Jahr alle entsprechenden DDR-Flächen erfolgreich umgestellt.
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