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Landjugend Württemberg-Baden

Weinbaulehrfahrt an die Mosel

Die Landjugend Württemberg-Baden machte sich gemeinsam mit der Landjugend Rheinhessen-Pfalz auf zur Weinbaulehrfahrt. Dieses Jahr ging es an die Mosel, um die Gegebenheiten des dortigen Weinbaus durch Besuche in verschiedenen Betrieben kennenzulernen.

von Landjugend Württemberg-Baden e.V. erschienen am 19.12.2023
Die Landjugend unterwegs an der Mosel, um den dortigen Weinbau kennenzulernen. © Landjugend Württemberg-Baden
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Erster Ausstieg war die Korkwarenfabrik Trier. 1898 wurde die Firma in der Trierer Innenstadt gegründet und wandelte sich vom Massenproduzenten zum Nischenanbieter für hochwertige Naturkorken. Früher wurden die Korken noch von der Fabrik selbst aus den Korkplatten gestanzt, heute übernehmen das die Lieferanten.

Rund ein Drittel der Korkeichen stehen in Portugal und auch 50 % der weltweiten Produktion stammen von dort. Angekommen in Trier, werden die Korken gewaschen, um Schmutz und Staub abzutrennen. Danach wird jeder Korken mit Laser und Kamera auf Porentiefen vermessen. Zu tiefe Poren bedeuten eine schlechtere Qualität. Danach werden Korken aus einer Liefercharge im modernsten Highend-Labor auf Korkschmecker analysiert. So kann garantiert werden, dass später unter 1 % Korkschmecker im Wein auftauchen.

Riesling im Fokus

Die nächste Station der Gruppe war das Weingut Kartäuserhof an der Ruwer. Hier empfing sie Betriebsleiter Dominik Völk. Aus Franken stammend, hat er sich in die Mosel verliebt. Die Ruwer, ein Seitental der Mosel, ist vom Klima her etwas kühler und verschafft dem Riesling mehr Straffheit und Eleganz.

Beim Betriebsrundgang erzählte er, dass der Betrieb sich gerade in der Umstellung auf Ökoweinbau befindet. Seit der Säkularisierung befindet sich der Betrieb im Familienbesitz. Rund 18 Hektar werden in der Wiege weltberühmter Rieslinge, in der Monopollage Kartäuserhofberg, bewirtschaftet. Viel Wert wird auf die Eleganz der Weine gelegt. Eine lange Fassreife und Hefekontaktzeit nach der Spontangärung sind für die „Schieferkristalle“ ein Muss.

Zum Abschluss des Tages wurde der Betrieb Hansjosten unter die Lupe genommen. In dritter Generation wird hier Weinbau betrieben. Auf je zur Hälfte Steil- und Flachlagen werden 23 Hektar bewirtschaftet. Seit den 80er Jahren werden Weißburgunder, Chardonnay und Dornfelder und Riesling angebaut. „Riesling ist komplizierter zu trinken“, gibt Jürgen Hansjosten zu.

Entlang der Mosel schauten sich die Nachwuchswinzer viele verschiedene Betriebe an.
Entlang der Mosel schauten sich die Nachwuchswinzer viele verschiedene Betriebe an. © Landjugend Württemberg-Baden

An der Luxemburger Mosel

Am zweiten Tag ging es über die Grenze an die Luxemburger Mosel. Erster Betrieb war Domaine Henri Ruppert in Schengen, begrüßt wurden wir vom Chef persönlich der hier von 2006 bis 2008 seinen Betrieb im modernen Baustil direkt in den Weinbergen baute. Von 6 auf 20 Hektar ist das Weingut in den vergangenen Jahren gewachsen. Auf möglichst schonende Trauben- und Mostverarbeitung wird geachtet. So wird von Hand in 20 kg Kisten gelesen und im Keller mit Falldruck gearbeitet, somit wird keine Maische gepumpt. Auch der Most wird schonend im Tank zur Vorklärung sedimentiert und der Trub über den Tuchfilter aufbereitet.

Weiter ging es zur Domaine Vinsmoselle/Caves de Wellenstein. Die Genossenschaft wurde 1921 gegründet. Durch Fusionen der Ortskellereien mit der Zentralgenossenschaft Vinsmoselle gibt es in Luxemburg nur diese eine Genossenschaft. Erfasst werden die Trauben von rund 120 Weinbaubetrieben mit insgesamt 600 Hektar Fläche. Insgesamt ist die Fläche in der Genossenschaft geschrumpft, mangels Betriebsnachfolgern und hohen Lohnkosten. Die Kellerei ist der größte Crémantproduzent Luxemburgs mit 20 % Marktanteil.

Crémants und Steillagen

Wieder zurück in Deutschland ging es nach Wehr an der südlichen Weinmosel zum Weingut Stephan Steinmetz. Hier gibt es wie an der Saar karge Schieferböden. Im Weingut findet auch die komplette Produktion der Crémants selbst statt. Die Crémants werden vor allem aus Burgunder und Elbling hergestellt.

Den letzten Tag verbrachte die Gruppe an der mittleren Mosel beim Weingut Steffens-Keß in Reil. Seit 1982 steht hier ökologischer Steillagen-Weinbau auf der Tagesordnung. Harald Steffens zeigte den Nachwuchswinzern seine steilen Weinberge. Ausschließlich Riesling wird bei ihm trocken ausgebaut. Im Angebot gibt es über die verschiedenen Prädikate auch Sekt und Riesling-Balsam-Essig, Mosto Cotto und Weinessig aus Riesling.

Nach einem Mittagessen ging es direkt zum Weingut Löwensteiner Hof in Winningen. Andreas Müller hat den Betrieb 2019 von seinem Vorgänger übernommen. Im Nebenerwerb bewirtschaftet er nun 2,2 Hektar. Ziel ist, einmal 5 bis 6 Hektar Rebfläche zu haben. Anschließend ging es nach drei Tagen mit spannendem Programm wieder zurück in die Heimat.

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